Nachhalten beginnt schon vorher

Keine Entwicklung ohne geplante Begleitung

Indiskutable Pflicht jedes Unternehmens ist heute die stetige Weiterbildung der Mitarbeiter. Dies kann mit allerbesten Absichten geschehen oder auch nur pro forma. In beiden Fällen kann es den gleichen Erfolg haben, wenn entsprechende Maßnahmen nicht in ein Umsetzungssystem eingebunden sind… keinen!

Dies richtet sich einerseits auf die Rahmenbedingungen der Ausübung neu erlernter Qualitäten – auf der anderen Seite auf die „Begleitumstände“. Kein Lerngewinn wird sich zu einer …

… Leistungssteigerung auswirken, wenn nicht eine gesteigerte Nachfrage nach eben dieser neuen Qualität eingerichtet wurde. Statt dessen würde ein Lernen auf Halde eintreten, das zudem noch den Nebeneffekt von Frustration und Sinnverlust hat und Prozesse der inneren Kündigung auslösen oder beschleunigen kann! Vielfach finden sich solche Phänomene, wo Personalentwicklung eher nach Jahresplanung am Reisbrett, als nach tatsächlich erhobenem Bedarf ausgerichtet wird. Weiterbildungstourismus oder Demotivation bis hin zu Verärgerung ob des Zeitverlustes, sind dabei erkennbare Folgen.

Fehlen auf der anderen Seite Begleitung und Unterstützung für die Einübung und Implementation neuer Fertigkeiten, sind Umdeutungen, Qualitätsverluste bis hin zum Rückfall in vormalige Handlungsweisen vorprogrammiert. Maßnahmen, die sich auf komplexe Veränderungen richten, die also weniger mit dem Erlernen von Detailwissen, als mehr mit der Veränderung von Routinen zu tun haben, erfordern eine nahe Begleitung. Besonders dann, wenn die Alltagsanforderungen wenig dazu anhalten, regelmäßig auf die neuen Qualitätsstandards zu reflektieren, entscheidet die Nähe der Begleitung durch die Führungskraft, wie deutlich die neuen Standards auf Dauer Wirklichkeit werden.

Im Umkehrschluss ist dementsprechend keine Entwicklungsmaßnahme sinnvoll und erfolgswahrscheinlich gesetzt, wenn eine entsprechend fokussierte Begleitung durch die Führungskraft nicht gleichermaßen inbegriffen ist. Dies kann eine geeignete Befähigung – wie z.B. eine Coachingausbildung – einschließen, muss aber zumindest eine konkrete Bereitstellung von Zeitressourcen beinhalten.

Idealerweise sind Umsetzungsqualitäten also bereits im Vorfeld zu setzen:

  1. Die Umsetzungsqualität steht und fällt mit der Qualität der Bedarfserhebung durch die jeweilige Führungskraft.
  2. Die Umsetzungsqualität hängt von der quantitativen und qualitativen Begleitungsressource der Führungskraft ab.