Wenn die Seele stehen bleibt

Die Rennpferde schützen!

Motivation ist durch nichts zu ersetzen. Um so mehr gilt dies für motivierte Mitarbeiter! Fällt ein solcher Leistungsträger aus, bricht automatisch ein deutlicher Ergebnisanteil mit einem Schlag weg. Leider treten Leistungsträger – die Rennpferde im Unternehmen – meist sehr stark auf und wirken dabei unerschütterlich und hochgradig belastbar. Das sind sie auch – bis …

Für Außenstehende, Kollegen und Führungskräfte ist der mitunter abrupte Ausfall …

… meist nur ganz schwer nachvollziehbar. „Gestern ist der Kollege doch noch so souverän in der Sitzung aufgetreten …“ Was sich im Inneren des Betroffenen abspielt, sieht ja keiner – noch ist es oftmals ihm selber im vollen Ausmaß bewusst. Anfänglich wird die immer stärker erlebte Belastung noch für einen normalen und zeitweiligen Spitzenwert gehalten. Dann gewöhnt man sich dran und nach und nach tritt Verdrängung ein. „Alle anderen stehen ja auch unter Druck …!“

Im weiteren Verlauf wird immer mehr ausgeblendet, bis die Alltagsbewältigung überwiegend „maschinell“ erledigt wird. Innerlich findet sich immer weniger wirkliches Erleben und nach und nach füllt sich der leere Raum mit Sinnlosigkeit der eigenen Existenz. Bis die Seele dann einfach plötzlich stehen bleibt …

So oder ähnlich könnte ein Prozess beschrieben werden, der ein Burn-Out zur Folge hat. Nun ist nicht jeder Erschöpfungszustand ein Burn-Out. Hier kommt zu dem anspruchsvollen Arbeitsfeld noch eine ganz spezielle Persönlichkeit und ein spezifischer Lebensrahmen, die sich zudem gegenseitig begünstigen.

Noch lösen solche Erkrankungen bei den meisten Menschen Fluchttendenzen aus. Man will darüber gar nicht sprechen oder es irgendwie an sich heranlassen. Alles, was mit der Seele zu tun hat, steht ganz nah an der Klapsmühle – eine Horrorvision! Nachvollziehbar, wenn man Bilder aus den 40er – 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vor Augen hat. Tatsächlich ist die Seele – auch wenn nicht somatisch lokalisierbar – ein Organ, wie Lunge, Herz und Niere. Immerhin sickert diese Erkenntnis immer mehr in unser kulturelles Bewusstsein. Paradoxerweise nicht zuletzt durch die sprunghaft steigenden Erkrankungszahlen. Information und natürlicher Umgang mit der Thematik tut ihr Übriges: Den Menschen die Scheu (und Scham) vor der Problematik zu nehmen.

Was für den Gefährdeten, wie auch für den Betroffenen gilt: Sowohl Profilaxe, als auch Nachsorge können helfen, wenn die Seele stehen bleibt!