AUFTRAGsklarheit! AuftragsKLARHEIT?

… nicht immer eine Frage des Wollens!

„Wir haben alles da, was es den Mitarbeitern ermöglicht, einen guten Job zu machen. Uns ist dadurch klar geworden, dass wir den Kollegen vermitteln müssen, welches Selbstverständnis sie brauchen und wie sie deshalb vorgehen müssen. Sozusagen unsere Werte leben! Jetzt benötigen wir ein gutes Trainings- und Umsetzungsprogramm, durch das die Mitarbeiter diese Qualität auch herstellen!“

So oder ähnlich könnte die Auftragsbeschreibung lauten. Nun könnte man sich überlegen, durch welche …

… didaktischen Schritte das Rollen- und Selbstverständnis der Mitarbeiter sicht- und fühlbar zum Gesetz erhoben werden kann, so dass es jeder eindeutig kennt – und damit auch deren Zuwiderhandlung…!

Dabei könnte der potenzielle Auftragsnehmer eher auf konservative Methoden und Stilelemente zurückgreifen oder sich durch extravagante, mitunter auch progressive Ansätze aus der Schar der professionellen Entwickler und Berater hervortun. Oder er lässt sich nicht beirren! Weder durch die gefilterte Aussage des Problemdarstellers – noch durch seine eigene Problemfilterung (Kybernetik 2. Ordnung!)! 

Während nämlich der Erste eigentlich gar nicht erklären kann, woran das Problem liegt – sonst könnte er es ja anpacken, lenkt die eigene Problemfilterung lediglich in die eigene Wirklichkeitskonstruktion. Kurz: das Problem wird zum Nagel erklärt, weil ich einen Hammer habe! (deshalb auch „Suchhaltung“ des Beraters genannt)

Die Lösung liegt in einer WIRK-lichen Auftragsklärung, die sich auf die Quelle des Problems stützt und nicht auf deren Symptome. Das ungewünschte Verhalten der Mitarbeiter stellt nämlich nur den Ausdruck der Problemstellung dar. Die Beschreibung des potenziellen Auftraggebers ist somit lediglich eine Mixtur aus Symptomwahrnehmung und Interpretation! Letzteres wieder nur entsprechend der ureigenen Filterung (siehe hierzu auch „Konstruktivismus“). 

Eine wirkliche/ wirkende Auftragsklärung widmet ihre Aufmerksamkeit deshalb auf das alles da, was es den Mitarbeitern ermöglicht …“! (s. Einleitung)

Ist in diesem vom Auftraggeber erklärten „Alles“ eine konkrete, bild- oder filmvermittelnde Methodik eines Handlungsvollzuges enthalten? Vielfach sind nämlich diese vom Entwickler so logischen Unterlagen und Materialien – meist sogar optisch klasse und aufwendig hergestellt – eine wunderbare Ergänzung zu dem intuitiv erstklassigen aber meist unbewussten Handlungsvollzug eben des Könners – nicht aber die selbsterklärende Basis für deren Anwendung. In einfachen Worten: In diesen Unterlagen wird meist wertvolles Beiwerk zum Tanzen gegeben (Sinn guter Schuhe, passende Musik, …) aber einzelne Tanzschritte werden nicht konkret dargestellt…  

Dem Experten fällt ja meist nicht auf, warum er so gut ist – für ihn ist das logisch und er steigert seine Qualität mit dem Sahnehäubchen des Ad-On aus den Unterlagen. Aber gerade das, was er intuitiv hinbekommt – und was deshalb seiner bewussten Reflexion verborgen bleibt, ist das, was dem „Nicht-so-sehr-Experten“ ebenfalls unerkannt bleibt! Auch dieser kann das nicht sehen – sonst würde er es ja tun! Und hier zeigt sich die Krux: Sowohl der Problemerklärer, als auch der Problemträger haben oft einen blinden Fleck auf der Ursache des Problems! Insofern kann der eine das Problem nicht an der richtigen Stelle lokalisieren und der andere dies auch nicht bestätigen. Dem Problemträger ist ja nicht klar, dass ihm eine Methodik fehlt. Er tut sich nur mit der Arbeitsunterlage schwer, benutzt sie unwillig, teilweise oder stiefmütterlich. Meist entstehen dabei mitunter massive Druckgefühle bis hin zu Widerstand und gehemmter Aggression. Der Mitarbeiter fühlt sich durch ein unpassendes Nadelöhr gezwungen und wirkt somit nach außen latent unwillig und verweigernd. Logisch, dass die Verantwortlichen dies als Symptom ernst nehmen – aber eben vielfach nicht korrekt interpretieren … Und dann nagt der unausgesprochene Vorwurf der Unwilligkeit noch zusätzlich am grundsätzlich leistungsbereiten Mitarbeiter.

Wenn doch dem Betroffenen klar wäre, warum es hakt! Aber dann bräuchte es ja keine Maßnahmen mehr … 🙂